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Lausitz Landmarks

Heinrich Kerth

Die Lausitz ist eine Region voller Bewegung. Neben dem ständig fortschreitenden Tagebau wird sie auch immer attraktiver für den Tourismus.
In den ehemaligen Abbaugebieten entstehen neue Seenlandschaften sowie Rad- und Wanderwege.In diesem Kontext setzt mein Projekt »Lausitz Landmarks« an, indem es der Bevölkerung und den Besuchern zusätzliche Punkte der Ruhe und Erholung schafft.
Die Weide und deren Anbau hat in der Region eine alte Tradition. In vielen Ortschaften befinden sich bis heute traditionelle Korbflechtereien. Auch das Bauen mit Weide als natürlichem Baustoff lässt sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Flechtwerke eignen sich hervorragend dazu, Schatten zu spenden, bleiben aber trotzdem lichtdurchlässig.
Die Herstellung der Landmarks zeichnet sich durch eine hohe Nachhaltigkeit aus. In diesem Sinne sollte der Rohstoff am besten, wie schon in der Vergangenheit regional gewonnen werden die Fertigung in Handwerksbetrieben vor Ort erfolgen. Durch natürliche Prozesse der Verwitterung, stellt sich auch nicht die Frage der Entsorgung oder des Recycelns. Die Gestaltungsansätze der Landmarks finden sich ebenfalls in der Region wieder, in den traditionellen Grubenhäusern der Sorben und Wenden oder den Nestern der heimischen Störche. Ihre Standorte liegen an den vorhandenen Routen durch die Region und fügen sich stimmig in die Landschaft ein.
In ihrem unmittelbaren Bezug zu den Gegebenheiten stehen die Landmarks auch in einem kritischen Verhältnis zu anderen Projekten, die dahin tendieren, die Lausitz bei ihrer Rekultivierung nunmehr in ein künstliches Touristenparadies zu verwandeln, mit künstlichen Seen, schwimmenden Häuser, aufgeschütteten Weinberge und Luxusres- sorts, die ähnlich wie der Tagebau rein wirtschaftliche Interessen verfolgen.

Facts

Research Topic
Postcarbon

Project Type
Teaching Course Studio Practice

Designer(s)
  • Heinrich Kerth

Supervision by
  • Prof. Susanne Schwarz-Raacke
  • Prof. Dr. Zane Berzina
  • Prof. Steffen Schuhmann

2014