Textile und ihre philosophische und kulturelle Bedeutung, ihre Fähigkeit, Gefühle und Lebensumstände zu verewigen, sind in vielen afrikanischen Kulturen wichtiger Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Im Rahmen meiner Arbeit habe ich die digitale Praxis der sogenannten Gelelektrophorese – Fingerabdrücke, die in ein Bandenmuster übertragen werden umformuliert und mit dem tiefen Ahn*innenwissen des ghanaischen Kente-Textils verbunden. Es entsteht ein Gestrick, das schwer ist, das wertvoll ist, der Geschichte in Form von gestrickten Fingerabdrücken, gedämpften Farben, die mich ans Deutschsein erinnern und eine einzigartige Familiengeschichte erzählt. Textilien erzählen die Geschichten, der Menschen, der Orte, deren Geschichten oft unerzählt und unerhört sind und bleiben.
Meine Praxis knüpft eng an vorkoloniale Methoden, wie orale Geschichtenerzählung und das generationsübergreifende Vererben von Erinnerung in Form von Skulpturen, Gedichten und eben Stoffen und Kleidung an.
Textiles and their philosophical and cultural significance, their ability to immortalize feelings and life circumstances, are an important part of interpersonal communication in many African cultures.
In my work, I have reformulated the digital practice of so-called gel electrophoresis – fingerprints that are transferred into a stripe pattern – with the deep ancestral knowledge of the Ghanaian kente textile. The result is a knit that is heavy, that is valuable, that tells a history in the form of knitted fingerprints, muted colors that remind me of being German, and a unique family story. Textiles tell the stories of the people, of the places, whose stories are often untold and unheard.
My practice closely relates to pre-colonial methods, such as oral storytelling and the intergenerational inheritance of memory in the form of sculptures, poems, and fabrics and clothing.